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Alligatoah - DJ, Produzent und Rapper in einem

Drogen sind schlecht. Das weiß jeder. Trotzdem könnte man bei ihm wohl kaum ablehnen. Mit seiner Line "Willst du mit mir Drogen nehmen? Dann wird es rote Rosen regnen, Ich hab's in einer Soap gesehen, Willst du mit mir Drogen nehmen?" ist Alligatoah dem großen Publikum bekannt geworden, doch was weiß man sonst noch über den Jungen aus Niedersachsen, der mit seinen satirischen Songs jeden vom Hocker haut?

Lukas Strobel, geboren am 28. September 1989, ist heute 28 Jahre alt. Der Niedersachse ist in der Nähe von Bremerhaven aufgewachsen, genauer gesagt in Neuerwald, und hatte schon drüh den Traum Musik zu machen. In Kombination mit seinen Kenntnissen zur Filmproduktion, drehte er 2003 mit gerade einmal 14 Jahren seinen ersten Kurzfilm, mit dem er nebenbei beim Jugendfilmfestival 750€ gewann. Diese Freude am Produzieren hat er auch heute nicht verloren, er produziert seine Videos nach wie vor selbst. Doch wenn er alles selber kann, weshalb ist Alligatoah dann offiziel als Gruppe angegeben?

Was viele vermutlich nicht wissen: Alligatoah ist ein Kollektiv aus drei Personen. Gut, nur eine der drei ist real, Lukas. Jedoch hatte er die Idee, zwei fiktive Charaktere zu erschaffen, die ihn bei seiner Arbeit "unterstützen" sollten, damit er "nicht so alleine" sei. Aus diesem Grund gründete er am 10. April 2006 die Gruppe "Alligatoah" "zusammen mit" DJ Deagle und dem "Produzenten" Kaliba 69. In späteren Interviews gab Alligatoah bekannt, er habe seine Rollen als Produzent, DJ und Rapper/Sänger schlichtweg trennen wollen und habe deshalb diese zwei Personen erschaffen. Hört man genau zu, erwähnt Lukas die Namen in manchen Songs und konnte sie teilweise als tatsächliche Personen verkaufen. Trotz allem ist hier nur Lukas gemeint, wenn ich von Alligatoah spreche.

Letzterer gab bekannt, sich von dem Battlerap-Label "Aggro Berlin" inspiriert haben zu lassen. Bei diesem berliner Label waren unter anderem bereits Bushido, Fler und Sido unter Vertrag. Doch Alligatoah ist trotz seinen Aussagen, er sei teilweise ein Battlerapper, nicht vollständig dieser Rapart zuzuweisen. 2006 brachte der Musiker gleich zwei Alben raus: "ATTNTAAT" und "Schlaftabletten, Rotwein Teil I". Während auf dem ersten Album die meisten Lieder unbekannt sind, außer natürlich bei absoluten Superfans, kennen vielleicht ein, zwei Leute den Song "Es ist noch Suppe da" von dem ersten Album der Reihe "Schlaftabletten, Rotwein". Um seine Songs großflächig bekannt zu machen, gab Alligatoah seine Songs übrigens zum kostenlosen Download frei. Des weiteren veröffentlichte er seinen ersten Musikfilm namens "Goldfieber" im seben Jahr.

2007 folgte der zweite Teil von "Schlaftabletten, Rotwein", auf dem Songs, wie "Ganz großes Kino", "Viele bunte Farben" und "Fantasie" auftauchten. Ein Jahr später vergrößerte sich die Bekanntheit des damals 19-jährigen allmählich. Im März ging er einen Vertrag bei rappers.in ein, zu Ende des Jahres, am 19. Dezember, veröffentlichte er sein Album "In Gottes Namen" mit Liedern, wie "In Gottes Namen" und "Zwei Missionare".

Als Alligatoah 2011 sein Abitur in der Tasche hatte, entschloss er sich dazu, nach Berlin zu ziehen. Dort veröffentlichte er, immer noch bei rappers.in, "Schlaftabletten, Rotwein Teil III", bevor er im August zu dem Label "Trailerpark" wechselte. Auf diesem dritten Teil der Albumreihe sind beispielsweise "Trostpreis" und "Namen machen" zu finden. Letzteres hat Alligatoah endlich einer größeren Gruppe bekannt gemacht, da ein Produzent ihn mit "Namen machen" entdeckt und daraufhin unterstützt hat. So kam es dazu, dass Alligatoah mit Trailerpark einige Zeit auf Tour ging und unter anderem K.I.Z. als Vorgruppe der Musiker unterstützte. Eines ihrer bekanntesten Lieder ist ohne Zweifel "Hurra die Welt geht unter".

Drei Jahre später dann der endgültige Song, der Alligatoah bekannt machte. 2014 veröffentlichte er "Willst du", der Song, von dem ich zu Anfang gesprochen habe. Das Lied wurde so bekannt, dass es noch im selben Jahr Platin-Status erreichte und ein Jahr später die 1Live-krone als "Bester Hip-Hop-Act" erhielt.

Fragt man Alligatoah danach, wie er sich selbst als Musiker sieht, antwortet er, dass er sich als "Schauspielrapper" sieht. Trotzdem ergänzt er, der Battlegedanke dürfe bei seinen Liedern nicht fehlen. Nur dass er Kritik nicht mit "Fick deine Mutter" oder "Hurensohn" ausdrückt, sondern stattdessen mit Satirik alles kritikwürdige herausholt. Er verpacke seine Meinung in Geschichten und mache sich übertriebn über Probleme lustig. In seinem Song "Lass liegen" spricht er beispielsweise von Vermüllung, die letztendlich sogar dazu führe, dass man selbst Mitmenschen einfach liegen ließe. Hier der Textausschnitt:

 

Fällt das Porzellan in den Sand und verdreckt, Lass Liegen, Lass liegen,Wenn dir der geröstete Panda nicht schmeckt, Lass liegen, Lass liegen, Ich wurde heute morgen von 'nem Panzer geweckt, Lass liegen, Lass liegen, Drunter lag ein Mann der seine Hand nach uns streckt, Doch wir haben keinen Platz zu bieten, Lass liegen

 

Somit beschwert sich Alligatoah nicht nur über die heutige Wegschmeißidelogie, sondern kritisiert auch noch das Artenaussterben und die unterlassene Hilfeleistungen Bedürftiger, weil man ja genug zu tun hätte, mit unglaublich viel Ironie - und Wahrheit. Solche und weitere Texte beschäftigen sich mit aktuellen Gesellschafts- und Politikproblemen und könnten jeweils eine 5-seitige Interpretation aufbringen. Auch die Kombination von Rap, Gesang und der Gitarre, mal E-Gitarre, mal Akkustik, machen den Flair von Alligatoahs Songs aus und sind gleichzeitig nicht verwechselbar.

Zur Zeit ist der Sänger mit Trailerpark auf der "Akkordarbeit"-Tour unterwegs. Mit dem Musiker und Songwriter Sebel ist die Akkustiktour auch im Sommer 2018 in fünf weiteren Städten geplant, wofür übrigens Karten auf eventim.com erhältlich sind.

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