Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog

Politik und Wirtschaft oder Celebrities und Virales - hier findet sich für jeden etwas!

Facebook - Droht jetzt der Untergang?

"Facebook - Eine offene und vernetzte Welt"

 

So lautet das Motto des Großunternehmens Facebook Inc., das das soziale Netzwerk Facebook betreibt. Eine vernetzte Welt stellt die Plattform ohne Zweifel dar. Viele kreieren sich einen Account, um alte Schulfreunde ohne Probleme wiederzufinden, andere treffen neue Freunde und veranstalten eine große Party. So vernetzt Facebook auch sein mag und so viele Menschen Facebook bereits zusammen gebracht hat, die Website wird nur von wenigen als offen empfunden. Zuletzt steht das Unternehmen in harter Kritik, es sei mit den Daten bislang unaufmerksam und unsicher umgegangen, von Transparenz keine Spur.

Die Plattform hatte am 04. Februar 2004 sein Debüt, steht seitdem immer wieder in Kritik wegen magelhafter Datenschutzpraktiken. In 14 Jahren hat die Website ca. 2 Mia. Nutzer erhalten, die mindestens einmal monatlich aktiv sind (Stand: Juni 2017). Wie es das Tochterunternehmen von Amazon, Alexa, preisgibt, sei Facebook derzeit auf Platz 3 der am meisten besuchten Websites, davor seien erst Google, auf dem zweiten Platz dann Youtube. Zu sehen ist außerdem, dass Facebook bei weitem das meistbesuchte soziale Netzwerk ist, Twitter folgt erst auf Platz 13.

Doch dann der große Skandal. Das britische Software-Unternehmen Cambridge Analytica sei an persönliche Daten von bis zu 50 Mio. Facebook-Nutzern gelangt und habe womöglich so den Wahlkampf des amerikanischen Präsidenten Donald Trump beeinflusst. Dies löse auch ein Problem an der Wall Street aus, wie es die FAZ berichtet. Anfang März habe Facebook mit Aple, WIndows und zwei weiteren Konzernen noch an der Spitze der wetvollsten Unternehmen gestanden, jetzt sei der Börsenwert nach dem Datenskandal in der Woche des 12. März an nur einem Tag um ca. 35 Mia. Dollar gesunken. Am 27. März sei der Aktienkurs um fast 5% und somit auf 152,19 Dollar gesunken, zuletzt sei Facebook "nur noch" 442 Mia. Dollar wert und länst von anderen Unternehmen überholt worden.

Über Facebook gab Mark Zuckerberg, Vorsitzender des Unternehmens, bekannt, Facebook Inc. habe durchaus Fehler gemacht, allerdings kündigte er Untersuchungen an und sagte auch, dass Facebook demnächst mit den Ermittlern zusammenarbeiten werde. Wie es CNN am 27.. März berichtete, sei Zuckerberg auch bereit, eine Aussage im amerikanischen Kongress zu machen, Facebook arbeite derzeit an einer Strategie für diese.

Während sich Politiker und Unternehmer darum streiten, was nun wirklich mit dem Skandal ist, haben manche bereits die Initiative ergriffen und rufen mit dem Hashtag #DeleteFacebook auf Instagram und ähnlichen sozialen Netzwerken zum Löschen des eigenen Accounts auf. Für Sandro Odak, Redaktionsleiter von GameStar.de, Nonsens. Er stehe für "Datenschutz durch Datenminimierung", indem jeglicher Nutzer lediglich dreimal überlegt, was er nun wirklich postet, man solle nur das teilen, was man wirklich preisgeben möchte. Er könne bloß resigniert mit den Achseln zucken, wenn jemand mit dem Hashtag über Instagram oder Whatsapp, beides von Facebook gekaufte Unternehmen, zur Boykottierung des Sozialen Netzwerks aufrufe.

Jim Mellon ist ähnlicher Ansicht, er verkündet allerdings bereits entschlossen, dieser Datenskandal sei bloß der Anfang großer Strafen und strenger Regelungen. Der britische, milliardenreiche Unternehmer ist davon überzeugt, dass auch auf Google und andere Unternehmen etwas Großes zukomme. Er sagt, "wenn [er] Mark Zuckerberg wäre, würde [er] erwarten, dass sich [sein] Aktienkurs in den kommenden Jahren halbiert". Es ist allerdings anzumerken, dass Mellon nicht nur für kontroverse Meinungen bekannt, sondern als Investor natürlich auch auf eigene Ziele konzentriert ist und somit auch bei ähnlichen Aussagen wohl eher auf seinen eigenen Profit fixiert ist. Dennoch ist er nicht der einzige Kritiker. Unter anderem kritisierte Donald Trump zuletzt den Konzern Amazon, Datenschutzgesetze würden in Europe demnächst strenger werden.

Dieses "Techlash", wie die unaufhörliche Kritik zuletzt bezeichnet wurde, lässt sich auch in Europa blicken. Der Grünen-Parteichef Robert Habeck machte in einem Interview mit der "Welt am Sonntag" deutlich, er wolle eine Zerschlagung Facebooks. Dazu ist zu sagen, dass er keineswegs einen vollständigen Verzicht auf das soziale Netzwerk herbeirufen möchte, er wolle lediglich mehr Kontrolle. Seiner Meinung nach hätten sich Facebook und andere Digitalkonzerne mittlerweile eine Marktmacht gesichert, die der Macht eines Monopols ähnelt, weshalb das Kartellrecht in Hinsicht auf die digitale Welt weiterentwickelt werden müsse. Teilweise bestehe kaum Wettbewerb mehr.

Die WELT hat sich auch weiterhin für das Kartellrecht interessiert und dazu in einem Interview mit dem Präsidenten des ZEW Achim Wambach mehr herausgefunden. Der Vorsitzende des Zentrums für europäische Wirtschaftsforschung sagte darin, das Kartellamt untersuche derzeitig, ob Facebook womöglich seine Marktmacht gegenüber der Nutzer missbraucht. Von einem Entscheid gegen das Unternehmen würden vor allem die Nutzer profitieren, da sie daran anschließend weniger Daten preisgeben müssten.

Auch über Ländergrenzen hinaus entsteht eine Debatte rund um die Entwicklung der DIgitalisierung. China verkündete, es wolle im Markt der künstlichen Intelligenz fortan dominieren und habe bereits einen Plan dafür aufgestellt. Frankreich hat schnell reagiert und zuletzt eine staatliche Initiative von knapp 1,5 Mia. Euro vorgestellt, in den nächsten fünf Jahren würden so Forschung und Unternehmensgründung unterstützt werden. Der französische Präsident Emmanuel Macron bezeichnete die künstliche Intelligenz als ein "innovations-Modell", für ihn sei auch wichtig, dass viele große Unternehmen Paris als Ort für neue Forschungslabore gewählt haben.

Macron verkündete in einem Interview, dass Unternehmen zu einem bestimmten Zeitpunkt zu groß werden könnten. Das beziehe sich nicht nur auf ein Scheitern des Unternehmens, sondern auch auf das Regieren. Dieses Problem der zu großen Macht müsse geregelt werden. Auch wurde bekannt, dass Frankreich Google und Apple wegen unfairen Vertragsbedingungen verklagen möchte, wie es der französische Finanzminister Bruno Le Maire vor geringer Zeit in einem Interview auf dem Radiosender RTL verkündete. Er wolle die zwei Giganten vor den pariser Handelsgerichtshof bringen.

Quellen:

www.wikipedia.org; www.faz.net; www.gamestar.de; www.welt.de; www.heise.de

Diesen Post teilen
Repost0
Um über die neuesten Artikel informiert zu werden, abonnieren:
Kommentiere diesen Post