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Monty Python - Humor der besonderen Art

In der Universität Cambridge treffen sich ein Rechts- und Medizinstudent, beide sprechen sich über ihre Liebe zum Schreiben und Schauspielern aus und entschließen sich, gemeinsame Sache zu machen. Zur selben Zeit entdecken auch in der Universität Oxford zwei junge Männer ihre Leidenschaft zum Entertainment. Die vier laufen sich später über den Weg, zwei weitere Briten stoßen dazu.

Was wie eine fast absurde Geschichte von nacheinander ablaufenden Zufällen klingt, widerfährt Graham Chapman, John Cleese, Michael Palin, Eric Idle, Terry Gilliam und Terry Jones Mitte der 60er Jahre tatsächlich. Die Anfang der 40er Jahre geborenen Männer haben allesamt bereits für die BBC gearbeitet und finden gemeinsam Spaß daran, andere Leute durch skurilen Humor zum Lachen zu bringen.

Nachdem sich Chapman und die anderen fünf Pioniere 1969 dazu beschließen, eine Komikergruppe zu gründen, folgt in den 70ern ihre heute allseits bekannte Comedyserie "Monty Python's Flying Circus". Während Idle für die Struktur der etwa halbstündigen Folgen sorgt, kümmert sich Gilliam um die humorvollen Cut-Outs wie den bekannten Fuß (siehe Bild) und später um die Regie. Cleese, Chapman, Palin und Jones schreiben die Drehbücher.

Zwischen 1969 und 1974 stellen die sechs Mitglieder so ganze 45 Folgen in 3 Staffeln auf die Beine, in welchen sie die Zuschauer immer wieder auf's Neue mit unerwarteten oder gar fehlenden Pointen überraschen. Diese Art von absurdem und teils schwarzem, britischem Humor wird später sogar nach einer neuen Stilrichtung benannt: "pythonesk".

Die Herkunkt des Namens der gesellschaftskritischen Gruppe ist auf eine Erinnerung Idles zurückzuführen. Dieser traf in einem Pub häufig auf einen eleganten Mann, welcher bei seiner Ankunft jeden Anwesenden nach einem sogenannten "Monty" befragte. Cleese schlug später den Namen "Python" vor.

Auch nach der Ausstrahlung des Flying Circus produzierten die Freunde weiterhin gemeinsam und brachten unter anderem 1975 den Film "Monty Python and the Holy Grail" heraus. Daraufhin folgte vier Jahre später "Life of Brian", ein Film, welcher der christlichen Gemeinschaft nicht unentdeckt blieb. Durch die vielen sarkastischen und ironischen Vergleiche zwischen Jesus und dem zur selben Zeit lebenden Hauptcharakter Brian, bedurfte es den Pythons zu jener Zeit viel Kritik.

1980 schrieb Chapman, diesmal alleine, das Buch "A Liar's Autobiography" über sein oftmals von Hürden umgebenes Leben. Der damalig schwer an Alkoholismus leidende Schauspieler war auch für seine Pfeife bekannt, die er so gut wie nie aus den Augen ließ. Dies kostete ihn 1989 mit an mehreren Stellen wahrgenommenem Krebs das Leben - nur einen Tag vor dem 20-jährigen Jubiläum der Pythons. Dies führte unter anderem auch zum letzten gemeinsamen Auftritt der verbliebenen fünf Mitglieder im selben Jahr. Die Gruppe hatte sich bereits 1983 aufgelöst, dennoch waren die Komiker stets in vereinzelten gemeinsamen Produktionen zu sehen.

Doch auch heute hört man noch von der altbekannten, wegweisenden Humorgruppe. Was viele Menschen nicht wissen, ist beispielsweise, dass der Song "Always look on the bright side of life" vom ehemaligen Mitglied Eric Idle geschrieben wurde. Auch der Begriff "Spam", wie man ihn im Zusammenhang mit nervigen E-Mails kennt, stammt aus dem 1970 aufgeführten Sketch "Spam" der Pythons.

Zu den bekanntesten Sketchen gehört dennoch "Dead Parrot". Entstanden durch Palins Zusammentreffen mit einem Mechaniker, der verweigerte, das offensichtlich beschädigte Auto vom Schauspieler genauer unter die Lupe zu nehmen, treffen in diesem kurzen Video ein Mann mit einem kürzlich gekauften Papageien und der Verkäufer aufeinander - welcher ebenfalls den offensichtlichen Todesfall des Tieres leugnet (der Link zum Video befindet sich zum Schluss des Artikels).

 

"It's not pining, it's passed on. This parrot is no more.It has ceased to be. It's expired and gone to meet its maker. This is a late parrot. It's a stiff. Bereft of life, it rests in peace. If you hadn't nailed it to the perch, it would be pushing up the daisies. It's rung down the curtain and joined the choir invisible.

This is an ex-parrot!"

 

Auch diesen Sommer ist ein erneutes Zeichen der Pythons aufgetaucht. Michael Palin spendete seine Archive von unveröffentlichten Sketchen, Skripten und herausgeschnittenen Szenen an die British Library, welche all diese bis zuletzt verborgen gehieltenen Stücke heute am 07. August zur Schau stellt.

Hier der original aufgeführte Sketch "Dead Parrot"

Hier die deutsche Variante "Der Papagei ist tot"

Quellen: wikipedia.org; telegraph.co.uk; dailydot.com; deutschlandfunk.de

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